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PRESSE

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Objekt: Vera Röhm, mit Cage, music for..

Foto: Gönner/Lukawski

Offenbacher Konzertreihe gestartet
Eine Klangspur für das Klingspor

Offenbach Post 26.04.18
von Markus Terharn

…..Kluge Auswahl sorgte für Vielfalt, informative Moderation für Verständnis. Mit Joksch am Piano, Bernd Mallasch am Schlagzeug und der phänomenalen Sopranistin Carola Schlüter deckten die Interpreten das Spektrum der Neutönerei ab.

...Das begann mit George Crumbs „Apparition“ auf Gedichte Walt Whitmans…Große Intervalle und eine Bandbreite von Flüstern bis Schreien meisterte die Sängerin….

Vokaler Höhepunkt: Charlotte Seithers „Minzmeißel“, einen Kafka-Satz fast schmerzhaft in die Gehörgänge bohrend. ….

….Tief berührend die „Flammenzeichen“ von Younghi Pagh-Paan auf Dokumente der Widerstandsgruppe Weiße Rose, bei denen die Solistin sich in bester Perkussionistenmanier begleitete…..

 

Uncanny Valley – Tanzperfomance mit dem ensemble phorminx, Evelin Stadler und Company
…. Große Wirkung hinterlässt Luigi Nonos „La fabbrica illuminata“, eine Komposition für Stimme und Tonband, welche die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in einer Fabrik thematisiert. Fahles Licht gibt den Akteuren gezeichnete Gesichter. Stimmengewirr aus allen Richtungen, apokalyptisches Getöse, Chöre vom Tonband im Dialog mit der ausdrucksvollen Stimme von Carola Schlüter sorgen für Eindrücke, die man nicht so schnell vergisst…
Schwäbische Post, 24. 7. 2016, von Beate Krannich



„Prophet des Expressionismus“
Offenbach - Hommage an Hölderlin in der Französisch-Reformierten Kirche
Hölderlin als Prophet des Expressionismus – in diesem Sinne lässt sich das Konzert der Sopranistin Carola Schlüter und des Pianisten Olaf Joksch mit Hölderlinvertonungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert im Zuge der Abendmusik in der Offenbacher Französisch-Reformierten Kirche sehen. Zumindest die Interpretationen kennzeichneten vielfach expressionistische Impulse. Das gilt auch für Benjamin Brittens sechs Hölderlin-Fragmente, die impressionistische Züge tragen, aber in der schattierungsreichen Vortragsart von Schlüter expressionistisches Gepräge erhielten.
….. Carola Schlüter, Fachfrau für das Liedschaffen der Moderne an Frankfurts Musikhochschule, ist eine sachliche – keinesfalls unterkühlte – Interpretin. Immer wieder ist es vor allem die Zurücknahme, aus der heraus sie starke Wirkungen erzielt. Der hellwach mitgestaltende Olaf Joksch stellte die klangsprachlichen Eigenheiten mit analytischer Klarheit dar.
Offenbach-Post, 12. 4. 2016, Von Stefan Michalzik



„Bergrede“ von Johannes H.E. Koch in Freudenstadt
Stück mit überraschender Aktualität
….. Solisten zeigen Hingabe und Stimmkraft
Ebenso hervorragend war die Besetzung der Solistenreihe mit Carola Schlüter (Sopran), die kurzfristig für die erkrankte Sopranistin Pia Schäfer-Mayer eingesprungen war, sowie mit Andrea Wahl (Alt) und Hubert Mayer (Tenor), die mit Hingabe und Stimmkraft die Soli-Teile meisterten…..
Schwarzwälder Bote 16. 11. 2015, Ursula Blaich



Ensemble Phorminx mit Werken von Blumenthaler und Xenakis in der Philharmonie
In der Reihe „So um 5“ gastierte das Ensemble Phorminx in der Ludwigshafener Philharmonie. Im Gepäck der mit allen Wassern des Metiers gewaschenen Spezialtruppe für zeitgenössische Musik: zwei Instrumentalstücke von Yannis Xenakis sowie der „Raum“-Zyklus für Sopran und Kammerensemble von Volker Blumenthaler…..
Aber worum geht es … in diesem raffiniert mit avancierten Kompositions- und Instrumentationstechniken spielenden Vierteiler? Eine…Studie über das Verschwinden…., über das Verschwinden von Menschen und Erinnerung, über Leere, Vereinsamung und Stille, über eine vom Gestus der Wut fast erstickte, makabre Geschichte…., über Transformationen einer Geräuschsequenz in der Stadt Taipeh.
Da hätte man gerne die Texte parat gehabt, Perlen wie „wenn alles zu Ende geht / bin ich einer der Stallboxen, in denen du die Einzelheiten deines mechanisierten Gehirns versteckst“, sind einfach zu schön, um unbegriffen zu bleiben. Insofern lieferte das um den fabelhaften Sopran von Carola Schlüter erweiterte Ensemble…. ein Vergnügen mit zwar kleinem, aber elegantem Trauerrand…
Die Rheinpfalz, 4. März 2015, Sigrid Feeser


la voix humaine" - soirée musicale II, 14. Juni 2015;
Französisch reformierte Kirche Offenbach
Offenbach Post, Juni 2015; Stefan Michaltzig

"Schlüter und Joksch glänzen in Offenbach
....Das zentrale Stück ist für die Bühne geschrieben, nicht für das Konzertpodium. Das Szenische brauchte man indes nicht zu vermissen angesichts der Aufführung von Francis Poulencs einaktigem Opernmonodram "La voix humaine". Die Ausdrucksmittel der Sopranistin Carola Schlüter und des Pianisten Olaf Joksch sind von einer solch bezwingenden Art, dass ein inszenatorisches "Dekor" der schlichten Purheit und Intensität wohl abträglich gewesen wäre......
Durchwirkt haben Schlüter und Joksch das Stück mit Poulencs Lied Le Tombeau...sowie einer Reihe von Liedern aus dem Werk des anderthalb Jahrzehnte älteren französischen Komponisten Reynaldo Hahn. Die Idee um diesen Zusammenschnitt ist ganz prächtig aufgegangen. Diese gloriose Interpretation genügt höchsten Maßstäben.



Liederabend Chants de terre et de ciel, 26. April 2013
Schönberg – Britten – Messiaen
Offenbach Post, 1.5.2013
Sehnsucht und Verklärung
Liederabend mit Joksch und Schlüter
Von Stefan Michalzik

.".....Nie ganz ermattete Hoffnungsschimmer, die Spannung zwischen Resignation und Resten einer inneren Glut: In welchen Farben, mit
welcher mattierten Strahlkraft Carola Schlüter das zwischen Ausbruch und lyrischer Beschwörung ausformuliert, fein differenziert und nie zu forciert ins Dramatische getrieben, derweil Olaf Joksch höchst markant und luzide, zugleich sensibel auf die Sängerin hörend eine über die „Begleitung“ hinausgehende kammermusikalische Partnerschaft behauptet, das ist von einem grandiosen Zuschnitt."

Französischer Liederabend
Duparc - Hahn - Poulenc - Messiaen

Offenbach Post – 26. 08. 2009

Kunstvoller Bruch mit der Romantik

."...Es handelt sich um eine frühe Abendstunde der Klangfarbenspiele, der Nuancen und der gestalterischen Subtilität. Carola Schlüter findet für jeden der vier Komponisten zu einem eigenen Ansatz, vom mit Esprit aufgeladenen schlanken Ton bei Poulenc bis zu Momenten äußerster Expression in den Liedern von Hahn. Besondere Stärken entwickelt Schlüter auch in der Zurücknahme, die ein Teil des dramatischen Spielraums von kaum zu überschätzender Wichtigkeit ist. Vokale Eloquenz von atemberaubender Intensität trifft in idealer Weise auf kluges Strukturdenken.

Dem stets in einlässlicher Weise präsenten Olaf Joksch kommt eine weit über die bloße Begleitung hinausweisende Rolle als sich auf Augenhöhe bewegender Partner zu. Nicht zuletzt belegt dieses Konzert, dass mit klug zusammengestellten Programmen aus Werken, die ein unberechtigtes Schattendasein führen, eine wohlgefüllte Kirche zu einer Woge der Begeisterung hingerissen werden kann ".

Stefan Michalzik

 

Solo für Stimme von Nicolaus A. Huber

…Mit einigem Abstand das beste unter den sämtlich hörenswerten Stücken des Abends war das 2004 entstandene „Solo für Stimme“ vom 1939 geborenen Nicolaus A. Huber. Altmeisterlich daran war vielleicht die souverän beherrschte formale Gestaltung, vollkommen angstfrei auch quasi-improvisando Momente zulassend. Jugendfrisch hingegen der Einfallsreichtum und die unverhüllt aggressive Zuspitzung im durch einzelne Artikulationen des Konsonanten „P“ vorbereiteten Imperativ „Platz da!“

Bezwingend und zugleich betörend intensiv sang, sprach, summte und spielte das einen enormen Tonraum umschließende Solo die Sopranistin und Vokalistin Carola Schlüter. Zugleich hatte sie an exponierten Stellen als Percussionistin zu agieren, ihre Stimme von tiefster Alt-Lage bis in schwindelnde Kopfstimmen-Sopran-Höhen zu schrauben. Den Sound der rein schwingenden, hellen Stimmgabel konterte Huber am Schluss mit dunklem Basstrommel-Tremolo, einer vokalen Stelle entsprechend: Ein Hauch wie Samt….

Schwäbisches Tagblatt, 12/2007

Arnold Schönbergs Monodram Erwartung und Gustav Mahlers Kindertotenlieder

…Was sich in Mahlers Sinfonien schon ankündigte, fand bei Schönberg seinen Vollzug. „Erwartung“ ist ein Werk des musikalischen Expressionismus. Schönberg hat die Gefühlswelt einer Frau, die spät abends am Waldrand auf ihren Mann wartet, ihn die ganze Nacht über sucht und schließlich in der Morgendämmerung seinen Leichnam findet, in ein musikalisches Psychogramm gesetzt.…

Dem expressionistischen Gehalt gewann Carola Schlüter eine packende Dramatik ab, bar jedes vordergründigen Effekts. Ein großartiges Beispiel sanglicher Gestaltungskunst, das auch Vergleichen mit international berühmten Kolleginnen standhält. Wunderbar auch die Schattierungen in den „Kindertotenliedern“….

Offenbach Post, 2. 3. 2007

zu Arnold Schönbergs Pierrot Lunaire im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

…Schönbergs Weisungen, die eine Sprechstimme verlangen, welche der in den Noten festgelegten Melodie folgen und „keineswegs realistisch-natürlich“ klingen, zugleich indes „nie an Gesang erinnern“ soll, stellen jeden Interpreten vor eine große Herausforderung. Die Sopranistin Carola Schlüter kam diesen Forderungen in nachgerade prototypischer Weise nach. Gleich im eröffnenden „Mondestrunken“ kostete sie das Angebot zur expressiven Darstellung gehörig, aber maßvoll aus. Sie fand in jedem Moment den richtigen Gestus, sich nicht der Verlockung eines zu sanglichen Zugangs hingebend. Ergebnis war ein Bravourstück, eingebunden in das fein abgestufte Farbenspiel der Instrumentalstimmen…

Offenbach Post, 23. 9. 2006, zik.

Neue Musik – ensemble phorminx in der Akademie für Tonkunst

Man weiß nicht, was sie singt. Aber wie Carola Schlüter singt, das erregt Aufmerksamkeit. „Pado – Die Brandung“ heißt das Stück der koreanischen Komponistin Jin-Ah Ahn, das am Montag beim Konzert des Ensemble Phorminx in der Darmstädter Akademie für Tonkunst zu hören war. Es ist angelehnt an den traditionellen koreanischen Gesang „Pansori“, bei dem ein Schlagzeuger einen Sänger begleitet, der wie im Bänkelgesang Geschichten erzählt. Die Musik füer das Ensemble, das in „Pado“ zum Sänger tritt, ist voller Skurrilitäten und großer Gesten. Mal klingt die Klarinette wie ein Esel, mal scheint die Viola zu lachen, und die Stimme weidet sich in Leid und Aufregung. Dabei ist der Satz nie oberflächlich plakativ. Zu den deutlichen Tönen treten zarte Passagen, während das Schlagwerk die asiatische Herkunft betont. Eine faszinierende Darbietung....

Darmstädter Echo, 14.6.2006, Melanie Neumann

Das Sprechen der Seele
Abend mit Schiller-Vertonungen im Freien Deutschen Hochstift

Magische Intensität
"Buchseiten - Buchzeiten": Schiller im Lied
Wiesbadener Kurier, Doris Kösterke, 11.05.2005

Känge vom Rand des Ichs
Carola Schlüter mit Schönbergs „Erwartung“ im Prinzhorn-Museum der Universität Heidelberg
Carola Schlüter zeigte hier die ganze Ausdrucksvielfalt und Stärke ihrer sicher geführten Stimme und lieferte sich dem selten aufgeführten Werk gnadenlos aus. Nichts weniger als solche Selbstentäußerung verlangt das Stück. Ein großer Auftritt, zu dem der Pianist… Wesentliches beitrug.
Heidelberg, 20. 6. 2005, Matthias Roth

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Neue Musik aus Südkorea
Die vorzügliche Sopranistin Carola Schlüter und der agile Schlagzeuger Bernd Mallasch gaben den Ton an in diesem hörenswerten Beitrag zum deutschen „Korea-Jahr“…
ensemble phorminx
Darmstädter Echo, 16. 11. 2005

ensemble phorminx
Arnold Schönberg Pierrot Lunaire
…Bei der Aufführung von Schönbergs „Pierrot Lunaire“ verlegte Carola Schlüter, ohnehin weniger eine Heldin der Lautstärke als eine Meisterin der Intensität, ihren Akzent vom Exaltierten aufs Fratzenhafte….
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Elisabeth Risch, 27. Dezember 2005

…Für die begeisternde Interpretation in bester Spiellaune mit Carola Schlüter als glaubwürdig überzeugenden Pierrot dankte das Publikum mit lang anhaltendem Beifall.
Tübingen, Hans-Jörg Lund

…Carola Schlüter traf präzise den vom Komponisten angestrebten Ton zwischen Gesang und Sprechen….
Darmstädter Echo, 14. 12. 2005, Klaus Trapp

ensemble phorminx
Neue Musik zu Max Beckmanns Apokalypse
…Und dann Adriana Hölszky, hier die einzige, der man so etwas wie karikierende Züge unterstellen möchte, auch wenn ihr Werkkommentar sich ernsthafter liest. In ihrem Beitrag Lemuren und Gespenster darf das ganze Phorminx-Ensemble (mit der fantastischen Sopranistin Carola Schlüter als Protagonistin) Tiergeräusche imitieren, das Tier in uns, das Böse im Menschen….
Frankfurter Rundschau, Stephan Schickhaus, 19. Januar 2005

…Glossolalisch… agierte die fabelhafte Sopranistin Carola Schlüter im Sextettt „Lemuren und Gespenster“, aber nicht lobpreisend, sondern schmähend, bösartig, drohend, wie unter kaum erträglichem Leidensdruck stehend…..
Südwest-Presse, 3. 3. 2005

…Zum Schluss des Konzertes in der gut besuchten Providenzkirche Adriana Hölszkys „Lemuren und Gespenster“, ein Stück, in dem die Sopranstimme mehr als den anderen werken exponiert ist…..Die fantastische Carola Schlüter und ihre nicht minder engagierten Kollegen gaben dieses wie die anderen Werke des Abends mit starkem Einsatz und perfektem Timing wieder.
Rhein-Neckar-Zeitung, 7. 4. 2005, Mathias Roth

….In vier Kompositionen spielt sie eine zentrale Rolle – mit unglaublichen Anforderungen an den Sopran von Carola Schlüter, eine ebenso unglaubliche Leistung. Wie aus den Verankerungen gerissene Begriffe, wie Worte, die keinen Platz mehr finden, jagt, stößt, zischt sie Laute, Wortfetzen von Nicolaus Huber wie von Adriana Hölszky, vibrations-, emotionslos, Andeutungen dessen, was wir als Form, als Intonation, als Sprache zu kennen glauben, keinen Sinn mehr ergibt. Beunruhigend alle fünf Kompositionen, verunsichernd wie quälend lange es dauert, bis bei Nicolaus Huber ein menschlicher Satz hörbar wird, der Mensch also noch eine Chance hat. Tief ergreifend das Röcheln und Würgen des Prometheischen, des Lebens gegen die schrecklichen Geister, die wir gerufen. Die Neue Musik, sagen Traditionalisten gerne, kenne keine Emotionen, habe keine Seele, sei leere Effekthascherei. Das Gegenteil war im Schwörsaal zu hören.
Schwäbische Zeitung, Wolfram Frommlet, 29. September 2005

ensemble phorminx
neue musik im alten theater
…Kein Zufall war es, dass Jan Kopp 2002 für die Vertonung eines Achmatowa-Lieds zum Sopran die Klarinette wählte und kein Zufall war es auch, dass bei Carola Schlüter und Thomas Löffler das Stück wie auf den Leib geschrieben wirkt. Das Holzblasinstrument des einen und die Stimme der anderen konnten wahrhaft eine intrumental-vokale Einheit imaginieren…
Frankfurter Rundschau, Bernhard Uske, 8. Juli 2004

…Am überzeugendsten wirkten an diesem Abend zwei Textvertonungen. Dem in Darmstadt lebenden Komponisten Cord Meijering ist mit seiner „Elegie of Narration“ nach vier Gedichten von Martha Ronk (1992/94) ein fantasievolles, farbig aufgefächertes Werk gelungen. Die hervorragende, klar artikulierende Sopranistin Carola Schlüter machte das Stück zu einem einhelligen Erfolg…. Das „Achmatowa-Lied“ von Jan Kopp überzeugte durch die Art, in der die Sopranstimme mit einem Klarinettenpart (Thomas Löffler) vielfältig verknüpft ist….
Darmstädter Echo, Klaus Trapp, 8. Juli 2004

ensemble phorminx
Neue Musik aus der Schweiz
…In kurzatmigem Staccato trug Carola Schlüter diesen Text vor. Brillant zeigte die Sopranistin auch in Hans Ulrich Lehmanns Werk „Tantris“, wie facettenreich sie ihre Stimme einsetzen kann. „Tantris“ beruht auf Textausschnitten von James Joyce. Carola Schlüter wisperte, flüsterte und artikulierte scharf, erzeugte schneidende Reibungen zu Flöte und Cello….
Es entstand ein Spannungsfeld, in dem sich das Ensemble auch in Darmstadt meisterhaft behauptet hat.
Darmstädter Echo, Carolin Neubauer, 7. Oktober 2004

ensemble phorminx - Blasphemie
Das Ensemble Phorminx wagt provokante Grenzüberschreitungen
Das der Neuen Musik verpflichtete Ensemble Phorminx hat sein jüngstes Programm dem Thema "Blasphemie" gewidmet: Alle fünf im Haus der Geschichte in Darmstadt am Sonntag zur Diskussion gestellten Kompositionen stammten aus diesem Jahr, und alle wurden sie von Lyrik des 20. Jahrhunderts inspiriert, die sich der provokanten Grenzüberschreitung zwischen Sakralem und Profanem verschrieben hat.
Im Zentrum des Konzerts stand die hervorragende Sopranistin Carola Schlüter. Sie versetzte sich mit hoher Intensität hinein in ihre unterschiedlichen Aufgaben. Ihre sensiblen und hellhörigen Partner für die Stücke waren Angelika Bender (Flöte), Thomas Löffler (Klarinette), Andreas Sommer (Klavier), Mariette Leners (Violine) und Wolfgang Lessing (Violoncello).....
Darmstädter Echo, Klaus Trapp, 10. 12. 2003


Kindertotenlieder - Liederabend
...Carola Schlüter, die an der Frankfurter Musikhochschule Gesang lehrt, verfügt über eine sehr geschmeidige Stimme, mit einer weichen, aber alles andere als verzärtelten Diktion. In der Tiefe tönt sie nicht minder voll und kräftig wie in den Höhen. Im Ausdruck ist Carola Schlüter von zurückhaltender Präsenz. Dramatischer Furor liegt ihr fern. Sie tut wenig - und das im höchsten Maße aber wirkungsvoll. Ein impressionistischer Schleier legt sich über die von Olaf Joksch mit äußerster Sensibilität und Aufmerksamkeit begleiteten Lieder.
Offenbach Post, Stephan Michalzik, Nov. 2003


Kafka-Fragmente
Glühende Intensität
Ein Wiegenlied (Berceuse I): Sopran und Violine formen eine bergende Hülle. „Schlage deinen Mantel hoher Traum, um das Kind“. Die knappen Klang-Gesten von György Kurtag verleihen den Notaten von Franz Kafka eine unvergleichlich intensive, schier physisch spürbare Eindringlichkeit. Carola Schlüter (Sopran) und Yumiko Noda (Violine) gelang es am Mittwoch in der Musica nova-Reihe, die Kafka-Fragmente (fast vollständig in der Fassung von 1985) aufzuführen, und jede Note, jede Pause, jede Nuance mit glühender Intensität aufzuladen.
Illusionslos die Berceuse II, „Geschlafen, aufgewacht, geschlafen, aufgewacht, elendes Leben“. Tonloses Flüstern und grellen Aufschrei, vielgestaltigen Sprechgesang und prächtigen Belcanto setzte Carola Schlüter ein, entsprechende instrumentale Verfahren Yumico Noda; ....
Zwei Lieder Ernst Kreneks nach Worten von Kafka hatten Schlüter und Olaf Joksch (Klavier) angestimmt, kompromisslos zwölftönig organisiert, fesselnd....
Einige gescheite Einfälle enthielten die wiederum wundervoll vorgetragenen Kafka-Lieder von Herrmann Heiß (1897-1966).... Uraufgeführt wurde das gehaltvolle Trio „Whide out“ von Andreas Sorg, mit überwältigend spannenden Stellen, einer buchstäblich als ohrenbetäubend dargestellten Stille etwa. Viel Beifall.
Schwäbisches Tagblatt, 31. 1. 2003

.... Carola Schlüter (Sopran) und Yumiko Noda (Violine) bot gerade dieses Werk (Kurtag, Kafka-Fragmente) die Gelegenheit, ihre vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten in faszinierender Form und Unmittelbarkeit zu präsentieren. Ihre eigene Begeisterung von der Musik, die hier besonders deutlich zu spüren war, übertrug sofort sich auf das gespannte Publikum....
Reutlinger Generalanzeiger, Ulrike Aringer-Grau, 31. 1. 2003

Kafka-Texte, von Zeitgenossen vertont: Carola Schlüter (Sopran), Yumiko Noda (Violine) und Olaf Joksch (Flügel) zeigten im Konzert der „Musica nova“ hohes Können.
... Bei Carola Schlüter jedenfalls waren die Fragmente und Szenen in besten Händen.
Süß bis durchdringend
Mit ihrer flexiblen und klaren Sopranstimme, perfekter Deklamation und nicht zuletzt ihrem ausgezeichneten Gehör brachte sie es fertig, die hochkomplexen Notationen in spannende Musik und phantasieanregendes, variantenreiches Sprechen umzusetzen. Mal fein andeutend, mal prall überzeichnend wurde sie den unterschiedlichen Facetten der Stücke gerecht, von süß bis durchdringend reichte ihr Timbre. ...
Reutlinger Nachrichten, Susanne Eckstein, 31. 1. 2003


ensemble phorminx
neue musik im museum für angewandte kunst
...(Nicolaus A. Huber, Offenes Fragment:) Man bewunderte die Sopranistin Carola Schlüter für ihren gezielten Einsatz von schneidendem Maskenklang und schwebender Kopfstimme...
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Elisabeth Risch, 5. 7. 2003

... Die Aufführung verdankte ihre Wirkung vornehmlich sehr einfachen Mitteln, wie etwa....der sängerischen Ausgestaltung des Vokals „o“ durch die phänomenale Carola Schlüter.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Elisabeth Risch, 29. 6. 2002

... Die klarste künstlerische Aussage im Zusammenhang mit dem Anliegen dieser Konzertreihe fand sich in der Komposition „Flammenzeichen“ von Younghi Pagh-Paan. Die koreanische Komponistin arbeitet darin mit Zitaten aus dem Umkreis der Widerstandsbewegung „Weiße Rose“. Diese hebt sie aus der zeitlichen und räumlichen Beschränkung auf Nazi-Deutschland heraus, indem sie sie musikalisch mit Stilmitteln der Koreanischen epischen Gesangstradition „Pansori“ verknüpft. Die sperrige Diktion der Gesangsstimme erscheint dabei wie ein Symbol eines Widerstands gegen das Gelebtwerden durch Mächte und Massen. Carola Schlüter meisterte den Sopranpart mit klarer Tongebung und angemessen dosierter Gestik. Der abschließend geflüsterte Satz „Die Weiße Rose lässt euch keine Ruhe! Unterstützt die Widerstandsbewegung, verbreitet die Flugblätter!“ wirkte über das Verstummen der Darstellerin heraus. ...
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Elisabeth Risch, 24. 1. 2002


ensemble phorminx - Frühjahrstagung des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung
... Wie weit die Entfesselung der Stimme getrieben werden kann, bewies das Darmstädter „Ensemble Phorminx“ anschließend in seinem Eröffnungskonzert. Die brillante Sopranistin Carola Schlüter zeigte mit Helmut Lachenmanns bereits klassischen Stück „temA“ von 1968, wie das Atmen als zur Klangerzeugung gehörender Vorgang schlüssig thematisiert werden kann.....
Darmstädter Echo, Klaus Trapp, 25. 3. 2002


ensemble phorminx - Internationale Ferienkurse 2002
... Das vorzügliche Darmstädter „Ensemble Phorminx“ bewies seine Kompetenz in Sachen Neue Musik mit einem kontrastreichen, anspruchsvollen Programm. Herausragend im Singen, Sprechen, Flüstern die Sopranistin Carola Schlüter mit „Due poesie francesi d’Ungaretti“ von Stefano Gervasoni und „Strali“ für Stimme solo von Valerio Sannicandro...
Darmstädter Echo, 11. 7. 2002


Arnold Schönberg, Pierrot lunaire
... Eine überragende Carola Schlüter hat den Tonhöhen-Sprechgesang des „Pierrot“ stilistisch und technisch perfekt beherrscht. Mit prallen und manchmal auch scharf gelängten Vokalen. Mit einer packenden, ja magischen Mimik des Tons und mit jener gleitend hintergründigen Mischung aus Lässigkeit und Emphase, aus hohem Ton und diseusenhafter Kühle, die den Ausdruck auf den Pumkt größter Unmittelbarkeit und Farbigkeit bringt. Bewundernswert ist bei Carola Schlüter die Sicherheit der Intonation - da stimmt alles, und selbst schwierigste kanonische Führungen mit einem der Instrumente sitzen bei ihr wie mit dem Lineal. In der dunklen Passacaglia des achten Gedichtes mit dem Titel „Nacht“ wird ihre Stimme fahl, wie von den „schwarzen Riesenfaltern“ befallen, und bewegt sich traumatisch und erschütternd tonbewusst inmitten der satztechnischen Kühnheiten und Verdichtungen Schönbergs. Das Spitze, Groteske liegt ihr. Die wunderlichen Spiegelungen des „Mondflecks“ . Aber auch der alte, schlichte Klang des letzten Gedichts, das Carola Schlüter schweben lässt zwischen Traum und Sehnsucht - ganz leicht und offen....
Reutlinger Geneal-Anzeiger, 10. 11. 2001

... Sprechen in musikalischer Form, Rhythmus und heikelste Tonhöhenvehältnisse exakt zu beachten, ohne doch zu singen: Diese fast unmögliche Aufgabe löste Carola Schlüter vorbildlich, auf CD verewigte namhafte Kolleginnen übertreffend. Ironische und sarkastische Akzentuierungen, ganz im Geiste der Musik, verhinderten allzu pathetische Exaltationen. Virtuos gestaltete Carola Schlüter die zwischen Kichern und Schluchzen changierenden Schluss-Triller im siebten Gedicht vom „nächtig todeskranken Mond“, sekundiert nur von der Flöte (mit fabelhaften Pianissimo-Stellen Angelika Bender).
Schwäbisches Tagblatt, 10. 11. 2001


Uraufführung der Oper Bing von Detlev Müller-Siemens
..zumal der zweite Sopran (Carola Schlüter) im Orchester integriert ist, während der erste (Julia Henning) dem Bewegungschor angehört (beide machen ihre Sache übrigens ausgezeichnet)...
Bonner General Anzeiger, Bernhard Hartmann, 15. 12. 2001


Brahms Vier ernste Gesänge
Frei von Pathos oder dynamischer Überladung gestaltete die vorzügliche Sopranistin Carola Schlüter, begleitet von Olaf Joksch am Klavier, diese Lieder.
Überzeugend, wie Schlüter mit voluminöser und ausdrucksstarker Stimme die Texte interpretierte, wie sie ganz leise und dennoch eindringlich auch in hohen Stimmlagen sang, um den bitteren Versen, die Brahms dereinst der geliebten Clara Schumann gewidmet hatte, bildhaft gerecht zu werden. So gelang eine beklemmend resignative, aber auch feierliche Brahms-Interpretation. ..
Offenbach Post, 2. 4. 2002


Vom Eise befreit - ensemble phorminx
Carola Schlüter lies ihren überaus agilen Sopran in allen Spielarten zwischen Sprechen und wohllautendem Singen, Schrei und Geräusch springen: zeitgenössische Variante des guten alten Belcanto.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ellen Kohlhaas, 31. 5. 1999

Den solistischen Kraftakt, sechs unterschiedliche Gestaltungsaufgaben auf einen Streich zu bewältigen, hatte Carola Schlüter auf sich genommen. Ohne Ermüdungserscheinungen war ihre klare, von arioser Wucht freie Stimme der rote Faden, der perfekt in das Stimmengeflecht des Phorminx-Tuttis eingewoben schien.
Frankfurter Rundschau, Bernhard Uske, 29. 5. 1999

Das erfahrene siebenköpfige Darmstädter Ensemble Phorminx, insbesondere die Sopranistin Carola Schlüter beweisen sich als hervorragende Interpreten der anspruchsvollen Kompositionen.
Main-Echo, Annette Vielhauer, 31. 5. 1999

Das Darmstädter Kammerensemble Phorminx überzeugte mit engagierter und musikalisch ausgewogener Darstellung der mitunter anspruchsvollen Partituren. Seine Sopranistin Carola Schlüter zeigte sich als wunderbar wandelbare Virtuosin.
Der Tagesspiegel, Berlin, Volker Straebel, 4. 6. 1999

Herausragend: Carola Schlüter mit ihrem kristallenen Sopran, ungeheuer vielfältig in der Nuancierung, wunderbar frei in der Farbgebung.
Kieler Nachrichten, Oliver Stenzel, 9. 8. 1999

Was die Sopranistin Carola Schlüter im Wechsel von Singen und Sprechen, Flüstern und Hauchen, absoluter Tonhöhe und pünktlichem Ungefähr drei Stunden lang leistete, verdient höchste Bewunderung.
Die Welt, Lutz Lesle, 9. 8. 1999


Shakespeare-Horizonte
Unermesslich waren auch Kondition und Ausdrucksbreite der Sopranistin Carola Schlüter...
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Sieglinde Chwastek, 9. 5. 1997

...einer Sopranistin..., die in der Stimme und im intelligenten Ausdruck ungewöhnliche Fähigkeiten hat...
Das Stottern, Plappern und Beben der Verzweiflung wird virtuos von der Sopranistin erfüllt. Sie kann auch Hanns Eisler, das eher Songhafte, die klaren Girlanden des Henry Purcell, das Illustrative in Michael Tippetts Vertonungen. Aber was kann dieser Sopran eigentlich nicht?
Frankfurter Neue Presse, Gabriele Nicol, 9. 5. 1997

Mit nimmermüder Ausdauer, Konzentration, absoluter Genauigkeit und in jedem Augenblick technischer Perfektion meisterte Carola Schlüter dieses umfangreiche, stimmlich wie interpretatorisch höchst exquisite Programm.
Main Echo, Christiane Franke, 13. 5. 1997


Italienische Perspektiven
Ihre facetenreiche und flexible, nie stereotype Stimme beeindruckte besonders in der Auseinandersetzung mit den extremen Anforderungen der neueren Werke durch enormes klangliches Spektrum, aber auch erstaunliche Höhe und sonore Tiefe. Auch die ausgeprägten Gegensätze in Luigi Dallapiccolas „Quattro Lirique di Antonio Machado“ (1948) waren ein gutes Beispiel für fesselnde Gestaltung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Joachim Wormsbächer, 14. 12. 1995

Stellte die Sängerin schon in den einleitenden Kammerarien von Rossini ihre starke expressive Gestaltungskraft unter Beweis, so steigerte sich das noch in den seriellen Gedichtvertonungen von Dallapiccola.
Starken, bewundernden Applaus erntete Carola Schlüter für das zweifellos provokanteste Stück des Abends, die „Sequenza für Frauenstimme“ von Luciano Berio, das alle Grenzen des bisher gehörten sprengte und die Künstlerin als wahre Stimmartistin auswies.
Neue Wernigeroder Zeitung, 13. 11. 1995


Vom fin de siecle zur Jahrtausendwende
...alles andere als ein Liederabend gewohnter Art, vielmehr eine kompetente und höchst fesselnde Präsentation von...Musik der letzten fünf Jahrzehnte.
Die Sängerin setzte dafür schönes, in einem Umfang von fast drei Oktaven wohlgeschultes Material als Mittel sensibler Expressivität ein; darüber hinaus beherrscht sie wie selbstverständlich die Übergänge zu Sprechgesang, Rezitation und Geräuschen und fasziniert durch große Variabilität der Artikulation und Dynamik.
Die Rheinpfalz, 25. 9. 1995

cd-rezensionen

...dass hinfort keine zeit mehr sein soll“. Max Beckmanns „Apokalypse“-Zyklus im Fokus neuer Musik. Herausgegeben von Rolf W. Stoll und Thomas Löffler

Ein gut 1900 Jahre alter Text, eine Summe großer und mutiger menschlicher Handlungen, die ihn mit 27 Bildern verknüpft; reflektiert in fünf Kompositionen, gebündelt in einer Kombination aus CD, Kunstdruck und Gedankenfutter. Mehrdimensionaler geht es kaum, und bemerkenswerter auch nicht: Als „entartet“ verfemt harrte Max Beckmann im besetzten Amsterdam aus, als der Frankfurter Druck-Unternehmer Georg Hartmann ihn 1941 beauftragte, eine bibliophile Ausgabe der Offenbahrung des Johannes zu illustrieren. Die in einer Auflage von mindestens 42 Büchern enthaltenen handkolorierten Lithographien Beckmanns galten als verschollen, bis Freunde des Ensembles Phorminx, Kurt und Isa Overlack, vor wenigen Jahren überraschend eine Ausgabe erwarben. Im Ensemble war man tief beeindruckt: Der seine Existenz riskierende Hartmann, der seinem Malverbot zuwiderhandelnde Beckmann, die Menschen, die das Werk in verschiedenen Stadien seines Entstehens mehrfach zwischen Amsterdam und Frankfurt hin und her transportierten; und vor allem, „dass Kunst in dieser extremen Krisensituation ein solch hoher Stellenwert eingeräumt und dass sie für unverzichtbar gehalten wird“, wie Angelika Bender und Thomas Löffler formulierten. Die Begeisterung erfasste auch einen Kreis von Förderern. So konnte das Ensemble fünf Kompositionsaufträge vergeben, in denen das Sujet auf höchst unterschiedliche Weise zum Tragen kommt.

Für Nicolaus A. Huber forderten „der blutrünstige Ton, das kategorische Freund-Feind-Denken (alles dem Zorn Gottes unterschoben), der Chauvinismus“ eine offene Rebellion heraus. Seine Komposition „Die Leber des Prometheus“ gipfelt im von Carola Schlüter überzeugend gesprochenen Zitat von Charles Bukowski: „schlechter Whisky / schlechter Atem ... und zum Teufel mit dem nächsten Morgen“. Der 1971 geborene Jan Kopp zeigte sich von der Distanz beeindruckt, in die Beckmann die geschilderten Vorgänge rückt: oft gewährt er ihnen nur durch ein Fenster Einlass in das Bild, auf dem er im Wesentlichen seine eigene innere Emigration darstellt. „In ihrer Schlichtheit muten die Graphiken an wie Kammermusik, während nebenan die Presslufthämmer arbeiten“ befand Jan Kopp und schuf analog dazu ein dichtes Stück Kammermusik - als einladende Insel, auf die man sich aus jedweder Unwirtlichkeit zurückziehen kann. Vorausgesetzt, man nimmt nicht die eigene innere Hölle dorthin mit, die Adriana Hölszky in ihrer Komposition „Lemuren und Gespenster“ so lustvoll ironisch wie klangmalerisch gekonnt thematisiert. „Durch die Benennung dieser Abgründe werden die Lemuren und Gespenster der Schattenwelten gebannt“, fügt sie in ihrem Werkkommentar hinzu. Der Komplex einer dem Außerhalb von Zeit vorbehalten Wahrheit, dem Andreas Hansert, Wolfgang Lessing und Ernst Wagner sich in ihren Wortbeiträgen nähern, wird in den Kompositionen von Volker Blumenthaler und Benjamin Schweitzer mit musikalischen Mitteln nachgegangen: In der Aufhebung der Metrik bei Blumenthaler, in einer nicht-linearen Gesamtform bei Schweitzer. - Alle Kompositionen erfuhren durch das Ensemble Phorminx mit der Flötistin Angelika Bender, der Geigerin Mariette Leners, dem Cellisten Wolfgang Lessing, dem (Bass-)Klarinettisten Thomas Löffler, der Stimmkünstlerin Carola Schlüter und dem Pianisten Andreas Sommer eine Interpretation voll solidarischer Liebe zum Detail und akrobatischer Klangerzeugungskunst. Sie wurde beim Hessischen Rundfunk mit so hoher Tiefenschärfe eingespielt, dass man sich zum angemessenen Goutieren am besten unter ein Paar Kopfhörer von der real existierenden Geräuschwelt zurückzieht. Ein Kunstwerk in sich ist auch der Textabdruck mit seiner Reibungsenergie zwischen Lutherdeutsch, ostinater Kleinschreibung und der lesefreundlich-luftigen Palatino-Typographie, die der seinerzeit für Hartmann entworfenen „Futura“ sehr nahe kommt. - Dieser Schatz ist unbezahlbar und kostet doch nur 29,90 €.

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„...dass hinfort keine zeit mehr sein soll“. Max Beckmanns „Apokalypse“-Zyklus im Fokus neuer Musik. Herausgegeben von Rolf W. Stoll und Thomas Löffler in der Reihe „edition neue zeitschrift für musik“. Schott Music Bestell-Nr.: NZ 5018.

Elisabeth Risch

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